annyxxx

kunterbunte Welt

Wenn der Tag gekommen ist

Und ich meine Augen schließe
Und mich mein Löwenmut verlässt
Wenn der Tag gekommen ist
Und ich mit dem Wasser fließe
Hoffe ich, dass ihr mich nicht vergesst

( Sarah Connor – Auszug aus – Das Leben ist schön )

Diese Zeilen und die Melodie schwirren in meinem Kopf. Tränen fließen und ich kann sie nicht stoppen.
Ich weiß, das der Tag kommen wird und ich muss Abschied nehmen – von meinem Leben irgendwann – doch eher – viel zu früh von dem Leben meines Kindes.
Ich weiß nicht wohin mit mir und meinen Gefühlen, will schreien, das Rad der Zeit zurückdrehen, zu dem Punkt, an dem mein Kind den Boden für sich verloren hat unter den Füßen. Doch ich kann nicht – so sehr ich mich auch bemühe, verzweifelt kämpfe, es geht nicht – NIEMALS.
Ich will nicht resignieren und die Hoffnung aufgeben, doch die Realität holt mich mit jedem Schnitt auf ihrer Haut knallhart zurück und lässt mich an den Klippen des Lebens fast zerschellen.
Wieviel Schläge kann ich noch einstecken, bevor ich zu Boden gehe ?
Alles, was in unserer Macht steht wurde unternommen und versucht – nichts zeigte Wirkung oder brachte das Lebensfeuer, das in jedem von uns brennt in ihr zurück.
Ihre Flamme ist zu klein und strahlt nicht hell genug um die Dunkelheit, die in ihr herrscht zu bezwingen.
Ich sehe das Licht mit jedem Tag kleiner werden und kann doch nichts tun.
Ich bin verzweifelt auf der Suche nach Hilfe und Hoffnung und weiß doch sehr genau, es gibt sie nicht – nicht solange sie es nicht auch will.
Wir stehen am Rand und müssen zu schauen, sind in der ersten Reihe – so Nah und doch So undendlich fern.
ich will dich lieb halten, deine Kopf streicheln, die Sorgen wegpusten, wie damals als du klein warst, doch es will nicht gehen.
Ich möchte dich schüttlen, bis das alles einfach aus dir herauspurzelt – doch es geht nicht.
Deine Seele ist so verletzt und umringt von der Dunkelheit.
Die äußerliche Hülle nahezu perfekt – nichts sieht man dir auf den ersten Blick an – und doch ist innen alles verdörrt.
Mich zerreist dieser Scherz, es nimmt mir die Luft zu atmen, den Schlaf in der Nacht –  jeden Tag stehe ich mit der Frage auf, bist du noch da ?
Vor dem Tag, an dem es vielleicht doch soweit ist möchte ich nicht erleben und doch bin ich Realist genug, das ich weiß, das ich mich dafür wappnen muss.

Depressionen sind eine furchtbare Krankheit und das tiefe Loch in dem die Betroffenen sitzen, so unendlich tief. Wir als Zuschauer am Rand können nichts machen, außer immer und immer wieder Mut zusprechen, das es besser wird – nicht gleich sofort, aber mit jedem Schritt, den du in Richtung Licht gehst.
Doch leider habe ich persönlich viel zu oft den Eindruck, das je mehr du vom Rand aus rufst, die Dunkelheit nur noch schwärzer wird.

Ich habe so viele Nächte schon damit verbracht, mich zu belesen um vielleicht doch noch einen Weg zu finden, den wir noch nicht versucht haben, noch mehr Nächte, in denen mich Albträume quälten – und auch Tage, die sich anfühlen als wäre alle Energie aus mir heraus.

Natürlich lebt und atmet sie noch, aber wie lange noch ?

Meine Welt ist eine perfekte Illusion, eine Seifenblase – die jederzeit zerplatzen kann.

Und doch gebe ich mich gern dieser Illusion hin, sonst würde mein Verstand durchdrehen und ich in einem ebenso tiefen Loch sitzen lassen.

Aber egal wie lange es dauern mag bis sie zerplatzt, ICH werde nicht aufgeben zu kämpfen und zu lieben und zu hoffen.

Kommentare sind geschlossen.