Wer von und kennt das nicht, man stellt sich auf die Waage und möchte genau diese auch im gleichen Augenblick aus dem Fenster werfen, weil wir uns erschrecken anhand der Zahl die dort auftaucht und uns zack den ganzen Tag vermiesen kann – in weniger als 1 Sekunde ….
Auch ich gehöre zu den Menschen mit Gewichtsproblemen, eigentlich schon fast immer. Als sehr kleines Kind war ich eher dürr und meine Mama sagte mir, das sie bei einem leichtem Windstoß Angst gehabt hätte das ich davon wehe. Dies änderte sich so ziemlich sicher in der vierten Klasse, mein Vater ist Alkoholiker und trank genau zu dieser Zeit sehr stark, was dazu führte, das er in eine Langzeit Therapie ging, die 10 Monate dauerte, plus 4 Wochen Entgiftung vorweg. Ich weiß nicht, ob ich aus Frust anfing zu essen oder ob mein Stoffwechsel einfach langsamer lief als bei den anderen Kindern oder ob sich mein Seelisches Leiden einfach in Form von Kilos bei mir niederschlug. Ich weiß aber in jedem Fall, das ich jeden Versuch meiner Mama, mich zu weniger Süßen zu bewegen und den fragenden Worten, ob ich denn mal genauso aussehen möchte wie Ingrid ( eine der besten Freundinnen meiner Mutter, die aber durch eine Krankheit über 2 Zentner wog !) , recht selbstbewußt konterte, das mir das gar nichts ausmachen würde, im Gegenteil, ich fände es richtig schön so zu sein wie sie !
Mein Gewicht regulierte sich wieder zu „normal“ als meine Mutter sich von meinem Vater trennte und wir von Hessen den weiten Weg in den Norden fanden. Allerdings habe ich mich auch zu Zeiten, in denen ich im Nachhinein betrachtet Normalgewichtig war, nie wirklich als so empfunden. Immer war ich kräftiger als meine Mutter, die zu Glanzzeiten bei einer Größe von 150cm nur 39kg auf die Waage brachte. In mir selbst fühlte ich mich immer dick, konnte mich schlecht annehmen in diesem Punkt.
Mein selbstbewußtes Auftreten überspiegelte diese eigene Selbstkritik aber sehr, so das ich wetten möchte, das eigentlich niemand je wirklich geahnt hatte, das ich mich selber zu dick empfand.
Nach der Geburt meiner ersten Tochter kam ich sehr schnell wieder auf mein Gewicht von vor der Schwangerschaft zurück. 55kg bei 152cm eigentlich absolut ok. Als meine Oma verstarb, ging es sogar das erste Mal seit ich denken kann unter 50kg. Ich schwankte so die nächsten 2 Jahre immer zwischen 50 und 55kg und fühlte mich dennoch dick….
Dann kam ich in eine Zeit, zu der ich 60kg auf die Waage brachte, aber nichts gegen das Gewicht unternahm, weil sich meine 2. Tochter ankündigte.
Nach dieser Schwangerschaft kam ich zwar wieder zum Ursprungsgewicht bei etwas über 60kg zurück, kam aber nicht mehr wirklich darunter. Das nagte doch sehr an mir, denn komischer weise wird Wohlfühlen immer an Zahlen fest gemacht und auch am BMI, und der ist bei 152cm mit 60kg, nicht im Ideal !
Meine 2. Prinzessin war gerade etwas mehr als ein Jahr und wieder plagte ich mich mit zu viel auf den Hüften herum, als ich in die 3. Schwangerschaft mit 70kg startete.
Erstaunlicherweise viel mir abnehmen danach wirklich leicht, ich hatte keine Probleme mich daran zu halten nicht mehr als 1000kcal zu mir zu nehmen.
Als ich wieder gut ein Jahr später mit der 4. Dame schwanger wurde, war mein Startgewicht 63kg.
Und nach dieser Schwangerschaft wurde es nie mehr so wie es einmal war ….
Ich muss vielleicht dazu sagen, das ich das Rauchen aufgehört habe und lange Zeit sehr ausgeschaltet war durch den Kaiserschnitt und den stressigen Alltag mit 4 Kindern, die ja alle noch recht klein waren. Meine älteste war zum Zeitpunkt der Geburt meiner 4. gerade einmal 8 Jahre alt, die beiden mittleren 4 und 2 Jahre.
In jedem Fall eiere ich nun seit fast 5 Jahren damit rum, das das Gewicht einfach nicht weichen will … Klar, ich esse auch gern und mein Schweinehund ist auch ein netter Begleiter den ich zu schätzen weiß … Und immer wieder denke ich mir, verdammt, es muss doch möglich sein wieder auf 60kg runter zu kommen …. und doch klappt es irgendwie nicht.
Ich habe schon alles erdenkliche versucht, aber für diese Shake Geschichte bin ich nicht gemacht, denn auch wenn man eigentlich satt sein müsste, bin ich es dann unter Garantie nicht – mir fehlt das kauen.
Sport und ich werden in diesem leben auch nicht mehr die besten Freunde, denn immer wenn ich mit einer Sportart begonnen habe, die mir gefallen könnte, gab`s irgendwelche körperlichen Probleme.
Die einzige Sportart die mir gefällt und noch keinen Stress gemacht hat ist das Trampolin ( und genau dieses wird nun wieder in meine tägliche Routine eingebaut, in dem ich mir 20 Min. Zeit nehme und hüpfe wie ein kleines Kind 🙂 )
Und eigentlich könnte ich mich zurück lehnen und mir sagen, was soll der ganze Stress, ich habe 4 wundervolle Kinder und einen Mann der mich wirklich so liebt wie ich bin und doch kann ich es nicht, denn die Zahl an der Waage und das Kneifen meiner Hosen lassen es nicht zu.
Etwas muss jetzt passieren !
Ich wage mich erneut, aber ohne großen Druck an das Experiment „Wohlfühlmarke an der Waage“ erreichen!
Auf meinem Weg dahin sollen mich neben dem Trampolin kleine homöoptische Globuli und SchüsslerSalze unterstützen. Drückt mir die Daumen das es gelingt 🙂
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