Vor drei Jahren sind wir zum allersten Mal in den Campingurlaub mit einem Wohnwagen gefahren und seidem hat uns das Campingfieber gepackt.

Auch unsere Ladies lieben die Ferien auf dem Campingplatz und genießen das unbeschwert, leichte Leben das so ein Camping Urlaub mit sich bringt.

In den vergangenen zwei Jahren waren wir in der Schwäbischen Alb auf dem Campingplatz Westerheim und haben uns dort sehr wohl gefühlt. Dort passt einfach alles, neben nettem Personal war auch die Sauberkeit auf dem Platz immer absolut perfekt. Mehrmals täglich waren die Reinigungskräfte unterwegs um alles tiptop in Ordnung zu halten, aber auch die Hausmeister waren jederzeit hilfreich zur Stelle wenn Not am Mann war.

Das es leider nicht überall so ist, mussten wir in diesem Sommer leider erleben.

Da wir gerne etwas weiter in die Berge wollten, entschieden wir uns für den Hoch-Schwarzwald und buchten unseren Sommerurlaub auf dem Dreiländer Campingplatz Gugel. Ein Platz, der laut Webseite der Betreiber ein 4 Sterne Platz ist und über allerlei Extras verfügt, wie zum Beispiel ein Streichelzoo.

Als wir ankamen hatten wir im Eingangsbereich das Gefühl wir würden in einer kleinen Wellnesslandschaft landen und einen Mittelmeer Urlaub im Schwarzwald verleben. Viele Palmen und mediteranes Designe der Häuser (Wasch-Spül-und Toilettenhaus) versprachen viel – allerdings auch nur, bis wir auf unserem Platz waren und „unser“ Waschhaus begutachtet hatten.
Ich habe nichts gegen alt, ich erwarte auch nicht das immer alles super modern sein muss, aber was ich erwarte ist Sauberkeit. Und die war leider so gar nicht gegeben. An den Türen hing zwar ein netter Reinigungsplan, demnach angeblich 3 Mal am Tag eine Kontrolle und Reinigung stattfinden sollte, doch was ist das bitte für eine Kontrolle, wenn der Kontrolleur nur die Nase durch die Tür steckt, aber nicht in alle Kabinen schaut ? Auch der Reinigungsservice, der durch eine Fremdfirma getätigt wurde war mehr schlecht als recht. An den meisten Tagen wurde das erste Mal am Tag erst nach 11 Uhr gereinigt und das auch nur oberflächlich. Weder die Fliesen noch die Türen wurden richtig abgewischt und die Böden wurden so nass gefeudelt, das man richtige Pfützen hatte. Abziehen nach dem feudeln- was ist das ? Die Böden wurden einfach so nass gelassen. Ganz klar, wenn die Wege aus Schotter und trockener Erde bestehen, wie die Waschhäuser nach kürzester Zeit wieder aussehen oder !?!

Auch der so groß beworbene Streichelzoo ist mehr als nur ein Witz, denn man kann gar nicht in die Gehege um die Tiere ( 2 Ponys, 3 Ziegen und 8-10 Hasen und eine Vogelvoliere) zu streicheln. Die Zäune waren für die Kinder viel zu hoch um auch nur in den Genuss zu kommen ein Tier zu streicheln, das stell ich mir nicht unter einem Streichelzoo vor. Einige Tiere sahen auch nicht so aus, als würde es ihnen wirklich gut gehen, wenn man aber das Personal darauf ansprach bekam man ausweichende Antworten.

Das Schwimmbad erfüllte seinen Zweck und war ganz ansprechend – oberflächlich gesehen. Denn bei Näherem hinschauen, bemerkte man auch hier schnell, das alles nur oberflächlich in Schuss gehalten wird. Viele Fliesen lösten sich im Wasser und auch der PH-und Chlorgehalt war mit Sicherheit viel zu hoch. Schade das wir unser Messgerät von unserm Pool nicht dabei hatten, die Werte hätten mich mal wirklich interessiert.
Außerdem war es aus welchem Grund auch immer, den männlichen Badegästen nicht gestattet in langen Badeshorts ins Wasser zu gehen. Den Sinn habe ich nicht begriffen, ebenso wenig den, das man die Duschen in den Umkleiden nur zum abbrausen nutzen durfte, aber keinesfalls mit Duschgel.
Eines Abends habe ich mal zufällig beobachtet, wie das Bad gereinigt wird…. das hat mir dann alles gesagt ….

Auf der Anlage befanden sich auch ein Tennisplatz, dessen Nutzung 8€ die Stunde und zusätzliche 5€ für Ball und Schläger betragen – Schnäppchen oder !?!

Die Minigolfanlage, die auch von Besuchern benutzt werden kann, ist ebenfalls kostenpflichtig, 3€ für Kinder und 3,50€ Erwachsene und auch hier alles nur oberflächlich in Schuss. Viele Bahnen waren nicht mehr wirklich schön und die ein oder andere war auch beschädigt.
Was vielen Campern verschwiegen wurde, was wir auch nur durch Zufall erfahren hatten, wenn man länger als eine Woche auf dem Platz ist, darf man einmal kostenlos spielen.
Nicht gerade Kundenfreundlich wenn man das nicht direkt bei Anreise mitgeteilt bekommt.

Auch die Freundlichkeit Menschen mit Handicap gegenüber lies in meinen Augen zu wünschen über. Denn meine Freundin, die schwer gehbehindert und auf einen Rollator angewiesen ist, kam zu Besuch für 3 Tage und ihr hat man noch nicht einmal den Schlüssel für das Behinderten Waschhaus gegeben.

Unser Eindruck von Camping Gugel ist der, das die Betreiben wesentlich mehr aus ihrer Anlage machen könnten, denn sie liegt traumhaft, wenn sie wollten.
Alles war auf Profit ausgelegt um möglichst viel davon zu scheffeln ( für uns hat jeder Tag als 6 köpfige Familie 45€ gekostet – also nicht gerade ein billiger Platz von dem das vielleicht erwarten könnte), Kundenfreundlichkeit oder gar Sauberkeit war hier nicht gegeben. Nicht immer scheinen 4 Sterne auch 4 Sterne zu sein !

Dennoch war unser Urlaub schön, allerdings nicht wegen des Platzes sondern wegen der Menschen, mit denen wir unsere Ferien verbracht haben.