annyxxx

kunterbunte Welt

Kleine Hoffnungen

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Die Tage und Wochen vergehen… manchmal langsam und manchmal schnell…
Wir leben noch immer mit dem Auf und Ab der Depression und wissen nicht in welche Richtung es geht.

Immer dann, wenn ich das Gefühl habe, jetzt kann ich tief Luft holen und mich etwas entspannen kommt ein neuer großer Schlag und grätscht mir mit voller Wucht dazwischen … dann verzweifele ich und frage mich, wieviel kann ich noch aushalten, bis auch mein Gerüst wie ein Kartenhaus auf einem windigem Deich zusammen fällt ?
Ich gebe nicht auf – nicht mich selbst und auch nicht mein Kind, und doch wäre es gelogen, wenn ich mich nicht auch an manchen Tagen dabei erwischen würde, wo ich mich danach sehne auf einer einsamen Insel zu sein – ganz allein und nur für mich. In Gedanken packe ich das nötigste ein, setze mich ins Auto und fahre einfach darauf los – ohne Ziel … einfach weg, weit weg.
Und dann kommt da wieder dieses warme Gefühl in mir hoch, das mein Herz schmelzen lässt und ich weiß, ich könnte meine Kinder und auch meinen Mann niemals so einfach hinter mir lassen – und auch wenn es schwer ist, das alles zu ertragen, weiß ich doch wofür ich lebe. Warum ich jeden Tag wieder die Kraft finde mich aufzurappeln und einfach die Schönheit und das Glück in den kleinen, meist ganz alltäglichen Dingen finde.

Die Depression meines Kindes wird mich/uns nicht zu Fall bringen und ich werde, solange ich Luft zum atmen haben, für sie und mit ihr dagegen kämpfen, denn auch wenn sie sich verloren fühlt, soll sie wissen, sie ist nicht allein. Wir sind das Netz das sie auffangen wir, das Licht in der Dunkelheit.

Zur Zeit wirkt es so, als wäre sie recht stabil und fängt sich langsam, doch ich sehe den Schatten in den Augen, die ihr strahlendes Blau darin etwas verdunkeln und ich weiß, der Weg ist noch ein weiter, aber nicht unschaffbar.
Schlimme Wochen liegen hinter uns – mit vielen Verletzungen , nicht nur seelisch. Ihre Narben sind auch meine, wenn auch sie nicht meine Haut zieren. Jeder Schnitt, ist auch einer bei mir.

Vor nicht all zu langer Zeit, hat sie wieder einen Brief geschrieben, in dem sie mit ihrem Leben blank zieht – das tat weh. Sinngemäß schrieb sie:
„Ich habe mein altes Ich verloren – schade, ich mochte Sie, aber Sie ist nicht mehr da und die Neue kann keine Schmerzen fühlen, so wie es die Alte konnte. Der Neuen kann man nicht weh tun. Es tut mir leid, das ich euch so viel Kummer mache, doch damit ist es nun vorbei, ihr braucht euch nicht sorgen, ich gehe an einen Ort, wo es mir gut geht. Dann ist der Schmerz vorbei….“

Nach solchen Zeilen, die sich in real über 3 DINA4 Seiten erstrecken, kann ich nicht anders als mich einfach noch mehr zu sorgen und mich zu fragen ob es vielleicht doch an der Zeit ist, alles abzuschließen und gefährliche wegzusperren, wie ich es früher als die Kinder noch sehr klein waren gemacht habe. Aber ist das Richtig ? Kann ich es, wenn sie es wirklich will überhaupt verhindern ? Nein, ich denke, das kann ich nicht, wo ein Wille da wird sich auch immer ein Weg finden.

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